Cover von zwei Büchern aus dem Rheinwerk-Verlag zu WordPress

WordPress-Bücher sind out?

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Sind WordPress-Bücher in Zeiten von Google, Youtube und KI out?

Normalerweise suche ich Informationen zu WordPress über Google, ChatGPT oder Perplexity. Mir werden dann z. B. Beiträge oder Youtube-Videos präsentiert. Aber was ist mit WordPress-Büchern? – Bringt das noch was? – In dem folgenden Beitrag stelle ich zwei aktuelle Bücher zu WordPress vor: „WordPress 6“ von Florian Brinkmann und Simon Kraft sowie „Einstieg in WordPress 6“ von Peter Müller.

Schauen wir uns beide Bücher an: Zunächst stelle ich das Buch „Einstieg in WordPress 6“ von Peter Müller und danach „WordPress 6“ von Florian Brinkmann und Simon Kraft vor. Beide Bücher wurden mir vom Verlag als E-Books zur Verfügung gestellt. Die Reihenfolge der vorgestellten Bücher in diesem Beitrag ist absolut willkürlich.

„Einstieg in WordPress 6“ von Peter Müller

Das Buch „Einstieg in WordPress 6“ von Peter Müller gibt es seit Anfang des Jahres als 6. aktualisierte Auflage.

Peter Müller schreibt schon seit ewigen Zeiten Bücher, in denen er Web-Sachverhalte sehr verständlich erklärt. Ich kann mich noch sehr gut an das Buch „Little Boxes“ erinnern, mit dem ich irgendwann vor ca. 15 Jahren meine CSS-Kenntnisse aufgefrischt habe.

„Einstieg in WordPress 6“ beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen von WordPress. Hier werden zunächst Grundlagen wie die Erstellung von Beiträgen und Seiten, der Umgang mit der Mediathek und Optimierung von Grafiken sowie der Block Editor mit Block Patterns (Vorlagen) sehr verständlich erläutert.

Aufgrund dieser Vorgehensweise kann sich der WordPress-Einsteiger zunächst mit der WordPress-Struktur vertraut machen und muss sich nicht schon am Anfang mit der doch schweren Entscheidung, ob ein klassisches oder Block Theme verwendet werden soll, beschäftigen.

Ein besonderes Highlight des Buches ist nach einer Erläuterung zu klassischen Themes und Block Themes die detaillierte Erklärung zu Block Themes. Nachdem der Autor einige Block Themes vorgestellt hat, geht er sehr ausführlich auf das aktuelle Standard Theme Twenty Twenty-Five ein (ab Seite 385). Peter Müller beschreibt nicht nur, wie man mit bestehenden Block Themes arbeitet, sondern auch, wie man eigene Anpassungen über den Website-Editor vornimmt. Besonders hilfreich sind die praxisnahen Beispiele und Screenshots, die den Lernprozess enorm erleichtern.

Abgerundet wird das Buch durch viele hilfreiche Plugin-Tipps zu Bereichen wie Werkzeuge, Block Bibliotheken, Kontaktformulare, Statistiken, Suchmaschinenoptimierung, Backups und Optimierungen. Im Bereich Sicherheit (ab Seite 509) hätte ich mir noch das Plugin NinjaFirewall gewünscht, das wir seit Jahren auf vielen Websites einsetzen.

Bezogen auf Cookie-Banner (ab Seite 458) wäre noch ein direkter Verweis auf das Plugin Embed Privacy, das der Autor auf Seite 244 anspricht, als Alternative hilfreich. Ich gestehe, dass ich kein Freund von Cookie Bannern bin (wer ist das schon). Aber an dieser Stelle hat man evtl. dieses Plugin nicht mehr im Kopf und installiert ggfs. unnötigerweise ein Cookie Banner Plugin.

Fazit: Das Buch eignet sich optimal für Einsteiger, wird an die Hand genommen und lernt bei dieser strukturierten Vorgehensweise, wie eine WordPress-Website erstellt wird. Aber auch für erfahrene Nutzer bietet das Buch interessante Einblicke, vor allem wenn es um den Umstieg von klassischen zu Block-basierten Themes geht. Hier werden typische Stolpersteine aufgezeigt und Lösungen präsentiert. Eine Empfehlung für alle, die sich mit WordPress 6 und z. B. Block Themes intensiv beschäftigen möchten. Leicht verständlich, praxisnah und mit vielen nützlichen Tipps!


„WordPress 6“ von Florian Brinkmann und Simon Kraft

WordPress 6: Das umfassende Handbuch“ von Florian Brinkmann und Simon Kraft ist ein umfangreiches und aktuelles Werk. Mit seinen 906 Seiten deckt es nahezu jeden Aspekt von WordPress ab.

Florian Brinkmann und Simon Kraft sind WordPress-Profis, die aufgrund vieler Vorträge und Beiträge bei WordCamps, WordPress Meetups bzw. ihren eigenen Blogs in der WordPress-Community gut vernetzt und bekannt sind.

Natürlich gibt es einige Kapitel, die sich wohl eher an Entwickler oder fortgeschrittene User wenden, z. B. Kapitel 3.1: „Installation von Docker“ (ab Seite 61). Für mich persönlich ist das Kapitel sehr interessant, weil ich aktuell andere Möglichkeiten wie z. B. XAMPP bzw. Laragon genutzt habe und mir ein Bild von anderen Optionen in dem Bereich machen kann. Mittlerweile bin ich auf „Local“ (bzw. auch bekannt unter „LocalWP“) umgestiegen. Hier wäre m. E. eine entsprechende kurze Darstellung der Möglichkeiten z. B. von „Local“ für Einsteiger sicher hilfreich. Erfreulich in dem Zusammenhang fand ich die Darstellung der Möglichkeiten mit „WordPress Playground“ ab Seite 37.

Selbst bei den eher für Einsteiger interessanten Kapiteln wie „Administration und Konfiguration von WordPress“ (ab Seite 71) findet man Informationen, die vermutlich selbst fortgeschrittenen Usern teilweise nicht bekannt sind, wie z. B. der Zugriff auf die options.php (Seite 116).

Wichtig finde ich den Vergleich zwischen Classic Themes und Block Themes (ab Seite 275) und die Warnung vor sogenannten Multipurpose-Themes (Seite 322). Abgerundet wird das Kapitel durch das Thema „Barrierefreiheit von Themes testen“ (Seite 327 ff.).

Sehr interessant finde ich auch das Kapitel IndieWeb und Fediverse ab Seite 415, in dem Matthias Pfefferle, der u. a. auch das Plugin ActivityPub entwickelt hat, ausführlich und verständlich den Background beschreibt. Sicher ist das ein Kapitel, das auch wieder nicht für jeden interessant ist. Das Kapitel steht auf jeden Fall bei mir noch auf der Todo-Liste. Beiträge auf haurand.com werden bereits automatisch auf Mastodon geteilt. Aber so richtig habe ich ehrlich gestanden den Durchblick noch nicht.

Die Autoren stellen häufig nicht nur die „Standardlösungen“ vor. Das wird beispielsweise auch wieder beim Kapitel 17 „Migrationen, Synchronisationen und
Deployments“ deutlich. Hier wird neben verschiedenen Möglichkeiten mit Plugins oder manueller Migration auch die Option der Migration mittels SSH-Zugang und rsync dargestellt (Seite 480).

Wichtig finde ich auch das Kapitel 19.7 „Optimieren für den Klimaschutz“ (siehe Seite 558). Ein Thema, das vielen entweder gar nicht bewusst ist oder über das viele noch gar nicht nachgedacht haben.

Bezogen auf die Entwicklung von Block Themes ist das Kapitel 23 (ab Seite 667) sehr hilfreich. Da wird z. B. auf mehr als 40 Seiten ausführlich auf mögliche Einstellungen in der theme.json und die Erstellung von Templates eingegangen.

Fazit: In dem Buch ist für jeden etwas dabei: Der Einsteiger, der z. B. für seinen Verein eine Website erstellen möchte (siehe Seite 409 ff.) oder aber auch der Experte, der grundlegende Informationen z. B. zu Docker, dem Fediverse, Woocommerce oder der Entwicklung von Block Themes sucht. Insofern eignet sich das Buch wunderbar als Nachschlagewerk. Ich war erstaunt, wie viele interessante Infos ich in dem Buch noch gefunden habe, die mir nicht bekannt waren. Aber nicht nur die „Perlen“, sondern die Fülle der Informationen runden das Buch ab.

Fazit

An sich hatte ich gedacht, dass es in der heutigen Zeit mit KI, Google, Youtube, etc. wenig Gründe gibt, WordPress-Bücher zu verwenden. Von wegen! – Es gibt immer mal wieder erstaunliche Dinge, die man in diesen Büchern findet. Warum das so ist? – Beim Blättern „stolpert“ man hier und da über interessante Informationen. Bei KI und Google suche ich dagegen nach ganz konkreten Informationen. Das ist der Unterschied. Dazu kommt außerdem, dass in vielen Fällen englischsprachige Beiträge oder Videos gefunden werden. Das ist ebenfalls nicht jedermanns Sache. Meines Erachtens lohnen sich die (vorgestellten) Bücher zu WordPress absolut – und zwar nicht nur für Einsteiger.

Die beiden vorgestellten Bücher sind als gebundene Bücher oder als E-Books erhältlich. Bei E-Books erhalte ich aufgrund der Suchfunktion schneller die gewünschten Informationen als bei einem gebundenen Buch zum Ziel. Auf der anderen Seite ist auch schön, ein gebundenes Buch in der Hand zu haben. Aber das ist eher eine persönliche Geschmackssache.

Auf jeden Fall finde ich es beeindruckend, dass sich die Autoren beider Bücher so viel Mühe gemacht haben und mit den beiden Büchern jeweils einen grandiosen Überblick mit teilweise unterschiedlichen Schwerpunkten über den aktuellen Stand von WordPress präsentieren.

Solltet ihr eines der Bücher erwerben, freue ich mich über Rückmeldungen dazu bei diesem Beitrag als Kommentar.

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Info

Info: Damit kein falscher Eindruck entsteht: Das ist kein vom Rheinwerk Verlag gesponsorter Beitrag. Mir wurden lediglich die beiden Bücher als E-Books zur Verfügung gestellt. Es gibt noch viele andere Bücher zu WordPress. Allerdings gibt es wenige Bücher mit einer Auflage ab 2024. Es gibt daneben noch viele andere Bücher zu WordPress 6, die aber 2022 oder 2023 erschienen sind, die ich hier nicht aufliste, weil die Beschreibung der neuesten Entwicklungen fehlen. Sollte ein Buch mit einer Auflage ab 2024 fehlen, schreibt mir gerne direkt als Kommentar zu diesem Beitrag.

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4 Antworten zu „WordPress-Bücher sind out?“

  1. Avatar von Hans-Gerd Gerhards

    @hgg@haurand.com
    Das habe ich natürlich nicht bedacht: Bei einem Beitrag in WordPress wird natürlich ein Fragezeichen aus dem Titel im Permalink ignoriert. Hinter dem Titel steht aber ein Fragezeichen: "WordPress-Bücher sind out?" – Ohne Fragezeichen sieht das dann doch sehr provokativ aus. Nun ja, lest einfach selbst den Beitrag. 😉

    1. Avatar von Peter Müller

      @hgg@wp-social.net @hgg@haurand.com
      Haha, so wird unversehens ein echter Clickbait-Permalink daraus 😉

  2. Avatar von Peter Müller

    Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung des Buches, und es freut mich, dass dir auch die sechste Auflage gut gefallen hat. Deine Anregungen packen wir dann mit in die nächste Auflage 🤗

    1. Avatar von hgg
      hgg

      Freut mich 🙂

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