WordPress-Plugins zur DSGVO-konformen Statistik
In diesem Beitrag stellen wir zwei DSGVO-konforme Plugins zur Statistik bei WordPress-Webseiten vor: Zunächst kurz das schon länger erhältliche Plugin Statify und anschließend das erst seit November 2019 verfügbare Plugin Koko Analytics
Als wir vor einigen Jahren mit aachenerkinder.de auf WordPress umgestiegen sind, hatten wir noch Google Analytics im Einsatz. Damals stand der Datenschutz noch nicht so im Fokus wie in den letzten Jahren. Unser Hauptaugenmerk lag auf der Geschwindigkeit der Webseite. Dabei stellten wir fest, dass nach dem Einbinden eines entsprechenden Plugins die Seite nicht so performant war wie ohne das Plugin. Kein Wunder, weil ja jeder Aufruf von Webseiten entsprechend vermerkt wird.
Statistik zu WordPress-Webseiten: Google Analytics
Außerdem liegen die Daten nicht auf dem eigenen Server. Das ist mittlerweile ein großes Problem insbesondere bezogen auf die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung). Zumindest muss man in dem Fall auch ein entsprechendes (Cookie-)Plugin einrichten, das den Benutzer darauf hinweist. Der Benutzer muss dementsprechend die Möglichkeit erhalten, der Weitergabe der Daten zu widersprechen. Da das aber ziemlich viele Benutzer machen, ist die Statistik letztendlich einigermaßen wertlos.
Matomo – eine DSGVO-konforme Lösung
Aus diesem Grund haben wir uns schon damals Alternativen angesehen und sind auf Piwik gestoßen. Mittlerweile wurde die Bezeichnung von Piwik in Matomo geändert. Vorteil: Man kann Matomo auf dem eigenen Webspace einrichten und bei entsprechenden Einstellungen mit Hilfe eines Plugins werden auch keine Cookies gesetzt.
So weit so gut. Aber: Nach unseren Beobachtungen leidet auch hier die Performance, weil die Serverlast ansteigt. Was bringt aber die ausgeklügelte Statistik, wenn die Seite nicht mehr so performant ist. Abgesehen davon haben wir beobachtet, dass wir (zumindest bei einer regionalen Webseite) nur bestimmte Informationen benötigen. Mehr Infos
Welche Statistik brauche ich?
Das ist eigentlich die zentrale Frage, die jeder Webseitenbetreiber für sich beantworten muss. Wenn man eine überregionale Webseite womöglich mit einem Shop hat, kann es durchaus Sinn machen, dass man umfangreichere Statistiken haben möchte. In unserem Fall brauchen wir nicht unbedingt eine Analyse, ob jemand aus China über google mit Firefox auf eine bestimmte Seite von aachenerkinder.de zugegriffen hat. Insofern haben wir aus Performancegründen schließlich auf Matomo verzichtet. Zumindest zum damaligen Zeitpunkt konnten wir eindeutig feststellen, dass die Seite ohne Matomo schneller geladen wurde.
Zunächst hatten wir danach das Plugin WP Power Stats im Einsatz, das an sich viele Informationen lieferte, aber leider seit ca. 3 Jahren nicht mehr upgedatet wurde und einige Fehler und Nachteile enthielt, die leider nicht mehr korrigiert wurden. Der Entwickler scheint auch kein Interesse mehr an der Entwicklung zu haben („You are correct, been to busy to release updates.“) Insofern ergab sich die Problematik, hier einen Ersatz zu finden.
Burst Statistics – Datenschutzfreundliche Analyse für WordPress
Update
15.11.2023: Als weiteres datenschutzkonformes Plugin für die Statistik habe ich mittlerweile auch Burst Statistics entdeckt, das wir seit ein paar Wochen auf einer WordPress-Instanz im Einsatz haben. Burst Statistics speichert nach deren Angaben alle Daten „auf dem eigenen Server und stellt so die vollständige Einhaltung der Datenschutzgesetze sicher“. Die Ergebnisse sind sehr übersichtlich und bieten mehr Informationen als die beiden Plugins, die ich nachfolgend beschreibe, ohne sich von der Fülle an Daten überwältigt zu fühlen.
Statify – DSGVO-konform mit den allernötigsten Informationen
Statify ist ein WordPress-Plugin, das bereits seit einigen Jahren erhältlich ist. Dabei setzt das Plugin keine Tracking-Cookies und liefert keine Besucherzahlen, sondern lediglich Seitenaufrufe. Außer einem interaktiven Diagramm gibt es Listen der häufigsten Quellen und Zielseiten. Der Zeitraum der Statistiken und die Länge der Listen kann direkt im Dashboard Widget eingestellt werden. Logischerweise ist die Auswertung nicht allzu aussagekräftig.
Interessant wird es aber, wenn man zusätzlich das Plugin Statify – Erweiterte Auswertung installiert. Dieses Plugin bietet noch zusätzlich
- Aufrufe pro Jahr / Monat / Tag
- Beliebteste Inhalte
- Aufrufe pro Beitrag/Seite
- Aufrufe pro verweisende Domain
Die Ergebnisse können als CSV-Dateien heruntergeladen und anschließend z. B. mit LibreOffice oder Excel weiter bearbeitet werden.
Hier ein Beispiel zur Auswertung anhand des zusätzlichen Plugins „Statify – Erweiterte Auswertung“:
Koko Analytics – DSGVO-konform mit völlig ausreichenden Informationen
Koko Analytics wurde im November 2019 erstmals veröffentlicht. Das Plugin empfehlen wir mittlerweile aus folgenden Gründen:
- Es werden keinerlei personenbezogene Daten der Besucher getrackt.
- Koko Analytics ist von Haus aus DSGVO-konform.
- Es werden keinerlei externe Services genutzt.
- Alle wichtigen Kennzahlen: Besucher, Seitenaufrufe und Verweise.
- Koko Analytics kann ohne jegliche Cookies verwendet werden.
- Referrer Spam können herausgefiltert werden.
- Die Daten können nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden (siehe Einstellungen des Plugins)
Cookies können übrigens ausgeschaltet werden, allerdings kann Koko Analytics in diesem Fall „wiederkehrende Besucher nicht zuverlässig erkennen“ (siehe Einstellungen des Plugins).
Statistische Auswertungen bei Koko Analytics
Wir wollen die Statistik anhand eines Beispiels erläutern, wobei die meisten Dinge selbsterklärend sind:
Ganz oben ist der Zeitraum zu sehen – das ist in diesem Fall ein Zeitraum über 28 Tage als Vorgabe. Mit einem Klick kann man hier verschiedene Zeiträume wählen. Darunter wird die Anzahl der Besucher ausgegeben (38.9K steht übrigens für 38900). Daneben ist die Anzahl der Seitenaufrufe insgesamt zu sehen und schließlich wird noch die Anzahl der Seitenaufrufe in Echtzeit während der letzten Stunde ausgegeben. In grün wird dabei jeweils eine positive Änderung und in rot eine negative Änderung im Vergleich zum vorherigen Zeitraum ausgegeben.
In der Grafik kann man die Besucher (dunkelorange) und Seitenaufrufe (orange) als Balken für jeden Tag sehen. Die farbliche Gestaltung ist wohl abhängig von der Farbwahl, die der Benutzer in seinem Profil gewählt hat. Wenn man mit der Maus über die Balken fährt, kann man für den jeweiligen Tag die genaue Anzahl der Besucher und Seitenaufrufe sehen.
Unter der Grafik ist links eine Auflistung der aufgerufenen Seiten zu sehen. Rechts daneben befindet sich eine Statistik über die Verweise. In beiden Fällen wird nach Besucher und Seitenaufrufen unterschieden.
Auswahl des Zeitraums
Interessant ist auf jeden Fall noch die bereits angesprochene Möglichkeit, einen Zeitraum zu wählen. Dazu klickt man ganz oben in der Zeile auf den voreingestellten Zeitraum und hat danach die Möglichkeit, einen Zeitraum zu wählen (z. B. „Heute“). Man kann allerdings auch in dem Kalender einen Anfangs- und Endtag wählen und erhält dann eine entsprechende Statistik zu diesem Zeitraum. Der voreingestellte Zeitraum kann übrigens auf bei den Einstellungen des Plugins geändert werden.
Wie nutzen wir die Informationen von Koko Analytics?
Für uns ist in der Regel z. B. auf haurand.com interessant, welche Seiten von wie vielen Besuchern wie oft aufgerufen werden. Genau diese Information erhalten wir. Auf dieser Basis können wir entscheiden, an welchen Beiträgen oder Seiten wir noch mehr arbeiten müssen, damit diese Beiträge oder Seiten häufiger aufgerufen werden. Aber auch bei Seiten oder Beiträgen, die weniger aufgerufen werden, ergibt sich Handlungsbedarf. Hier muss dann ggfs. SEO nachgebessert werden.
Interessant wäre ggfs. noch im Rahmen der Statistik, wenn man sehen könnte, welche Seite oder welcher Beitrag z. B. über die Suche bei google gefunden wurde. Wenn man u. a. solche Informationen haben möchte, dann würde ich über den Einsatz von Matomo nachdenken. Aber da wäre uns der Preis (also eine mögliche Performanceeinbuße) zu hoch.
Fazit zu Koko Analytics und Statify
Koko Analytics überzeugt durch eine absolut ausreichende Statistik, die darüberhinaus auch noch DSGVO-konform ist. Die Auswertungen mit Statify reichen uns für unsere Zwecke nicht aus. Wenn man allerdings das Plugin „Statify – Erweiterte Auswertung“ installiert, hat man ähnliche Auswertungsmöglichkeiten. Der Vorteil von Koko Analytics besteht jedoch darin, dass die Auswertungen im Vergleich von Statify mit dem zusätzlichen Plugin (für meinen Geschmack) übersichtlicher dargestellt werden. Natürlich kann ich mir auch bei Koko Analytics noch weitergehende Auswertungen vorstellen. Bleibt abzuwarten, wie sich das Plugin entwickelt. Ich bin gespannt …
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